Das Bundesjugendorchester (BJO) ist Deutschlands jüngstes Spitzenorchester. Hier spielen hoch talentierte Jugendliche, zumeist Preisträger der Wettbewerbe „Jugend musiziert“, die unter dem Dirigat erstrangiger Dirigenten zu einem Sinfonieorchester geformt werden, das ebenso studienvorbereitend wirkt wie es ein Ethos des gemeinsamen Musizierens vermittelt und als Ergebnis faszinierende Konzerte und CD-Aufnahmen “produziert”. Es ist ein motivierendes Vorbild für Jugendorchester in ganz Deutschland, es ist eine Talentschmiede für junge Orchestermusiker, und es ist das Aushängeschild des Deutschen Musikrats, den Träger des Bundesjugendorchesters, im In- und Ausland.
Seit der Gründung des BJO im Jahr 1969 haben über 2.500 junge Musiker unter Dirigenten wie Kurt Masur oder Sir Simon Rattle, mit Solisten wie Sabine Meyer oder Christian Tetzlaff und mit Dozenten etwa der Berliner Philharmoniker diese prägende Musiziererfahrung machen können. Über 600 heutige Berufsorchestermusiker haben ihr Handwerkszeug und ihre berufliche Orientierung im BJO erhalten. Es steht an der Spitze einer unvergleichlichen Orchesterpyramide, die als enorme Kraftquelle der deutschen Orchesterlandschaft von ersten Vororchestern an Musikschulen über viele Hundert Jugendsinfonieorchester und die Landesjugendorchester reicht und es jungen Musikern erlaubt, im Orchesterspiel ihre musikalischen Fähigkeiten und gleichzeitig ihre sozialen Kompetenzen zu entwickeln.
Ein Programmschwerpunkt des BJO ist die Neue und – zumal mit eigenen Kompositionsaufträgen – auch die neueste Musik und die Auseinandersetzung mit anderen Kunstformen wie Tanz, Schauspiel oder Film. Das BJO sucht auch die internationale Begegnung und den Kontakt mit anderen Kulturen, bisher durch Kooperationen mit Musikern aus China, Japan, der Mongolei, Serbien, Südafrika oder Venezuela. Es veranstaltet zeitgeschichtliche Projekte wie die „Thank You America!“-Tournee zum 50. Jahrestag der Berliner Luftbrücke. Das Erfolgsgeheimnis des BJO aber ist sein Wesenskern, so wie Heime Müller, später langjähriger Geiger des berühmten Artemis Quartetts, es formulierte: „Bei allerhöchsten Ansprüchen und in befreiender Atmosphäre gab es immer einen Sog von Begeisterung und Hingabe, dem sich keiner entziehen konnte.“
Weikersheim, 12. Juni 2010
Präsidium der Jeunesses Musicales Deutschland