In Bremen waren dann fünf Tage Zeit, die eigenen Vorhaben konkret auszuprobieren. Praxispartner waren drei sehr unterschiedliche Orchester der Musikschule Bremen: das Vorstufenorchester Sinfonietta, das Junge Kammerorchester und das große Jugendsinfonieorchester. Mit den Ensembles setzten die Teilnehmer*innen ihre Überlegungen in die Tat um, z.B. das kluge Vermitteln zwischen spielen lassen und abbrechen. Angeleitet von Martin Lentz und Ole Faurschou, langjähriger Leiter von Jugendorchestern und einer eigenen Dirigierschule, entdeckten die Teilnehmer*innen sich selbst als Musikvermittler*innen. Sie fanden zu neuer Experimentierfreude beim Proben, was zu wirklich spannenden Momenten voller Musik führte, denen die jungen Musiker*innen gebannt und begeistert folgten.
Wesentlich zu diesem „Flow“ beigetragen hatte die vertrauensvolle Atmosphäre, in der die Seminarteilnehmer*innen sich ganz offen und kollegial austauschten und von der alle Seiten enorm profitierten. „Erfrischend und inspirierend!“ empfand dies etwa Alexander Adiarte, Leiter der sinfonischen Orchester der Musikschule Stuttgart. Auch für Hinnerk Otten, Orchesterleiter des Jugend-Sinfonie-Orchester Buxtehude, war das erstmals durchgeführte Seminar „eine großartige, impulsgebende Erfahrung“.
Martin Lentz gab den Jugendlichen seines Orchesters nach der letzten Probe die begeisterte Rückmeldung: „Ihr habt eine unglaubliche gemeinsame Energie freigesetzt. Ich hab immer noch Gänsehaut. Das können wir nur gemeinsam – wir als Orchester müssen das machen!“
Alle Beteiligten hatten Spaß, Neues auszuprobieren und gemeinsam eine spannende Probe zu gestalten.