Weikersheimer Stadtkomponistin
Die beiden Stadtkomponistinnen, die im August 2003 bzw. Februar 2004 in die Arkadenwohnung einzogen, erlebten nach eigener Auskunft die keineswegs schalldichten "Fenster zu Stadt und Markt" als "anregenden Hintergrund", der sie teilweise in fast komtemplatives Schaffen hineinsog, sie aber ebenso oft auch herauskitzelte, zur Auseinandersetzung rief. Die kleine Zimmerflucht, die für die beiden Komponistinnen ein Zuhause auf Zeit war, ist Domizil und Auftrag: Direkt über dem Weikersheimer Marktplatz, der wie in alter Zeit den Raum zwischen Schloss und Kirche ausfüllt, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rathaus und der Jeunesses-Zentrale gegenüber.
Charlotte Seither
Im August 2003 bezog Dr. Charlotte Seither als erste Weikersheimer Stadtkomponistin die Wohnung im Arkadenbau von Schloss Weikersheim. Ihr Ziel war die authentische Vermittlung von Komposition und zeitgenössischer Musik an Kinder. Die "Zauberflöte" als kreative Kinderoper mit den rund 90 Schülerinnen und Schülern der 5. Klassen des Gymnasium hatte sie sich vorgenommen. Was wie ein Widerspruch klingt - zeitgenössische Musik durch die doch schon etwas betagte "Zauberflöte" zu erschließen - erwies sich als faszinierender Balaceakt zwischen Hörschule, Unterricht und Aufführung zugleich. Das Projekt wurde gefördert durch die Landesstiftung Baden-Württemberg.
Charlotte Seihter erwarb nach einem Lehramtsstudium das Kompositionsdiplom und promovierte in Musikwissenschaften. Sie erhielt nationale und internationale Preise und Kompositionsaufträge für große Orchester, u.a. für die EXPO 2000 in Hannover. Selbst ehemalige Teilnehmerin der JMD-Kompositionswerkstätten, arbeitet sie sie heute als Jeunesses-Dozentin mit jugendlichen Tonschöpfern.
Babette Koblenz
Von Februar bis August 2004 war Babette Koblenz als "composer in residence" Gast der Stadt und der JMD. Die Hamburger Komponistin setzte auf die Zusammenarbeit mit lokalen Laienmusikern und auf das Eintauchen in regionale Klänge, regionale Kultur und Architektur. So arbeitete sie etwa mit den „Scheiredreschern“, die mit großer Leidenschaft das Liedgut des ehemaligen Weikersheimer Hofkomponisten Eramus Widmann (16. Jh.) pflegen und lebendig erhalten. Das Projektstipendium wurde von der Landesstiftung Baden-Württemberg gefördert.
Babette Koblenz öffnet sich bewusst sehr unterschiedlichen stilistischen und ethnischen Bereichen, und lebte u.a in Spanien und Italien 1979/80 entstand die Oper "Hexenskat". Ihre Oper "Recherche" wurde 1999 bei der Münchener Biennale uraufgeführt Für ihre Orchester- Ensemble und Kammermusikwerke erhielt sie mehrfach nationale und internationale Auszeichnungen.
Bundeswettbewerb Komposition
In der JMD-Kompositionswerkstatt wird "unerhört" neue Musik junger Tonschöpfer uraufgeführt.
> zum Wettbewerb
- Projekte
- Weikersheimer Stadtkomponistin
