Gemeinsam mit der Stiftung Würth zeichnet die JMD seit 1991 jedes Jahr Einzelpersönlichkeiten, Ensembles und Projekte aus, die in eindrucksvoller Weise von der JMD verfolgte Ziele verwirklichen und dadurch vorbildhafte Impulse geben. Der Preis ist durch die Stiftung Würth mit 25.000 € dotiert. Er findet die besondere Anerkennung durch den Deutschen Musikrat und ist eine der exklusiven Auszeichnungen in der deutschen Musiklandschaft. Ihn erhielten Persönlichkeiten wie der Pianist Lars Vogt oder der Perccusionist Martin Grubinger, Ensembles wie das Bundesjugendorchester oder Projekte wie das Education-Programm der Berliner Philharmoniker.
Würth Preis der JMD

Der Würth-Preis der JMD 2025 wurde am 19. August 2025 verliehen an das
International Youth Symphony Orchestra Bremen
Ausgezeichnet wurde das Orchester als „als ein hörenswertes Projekt der internationalen Verständigung“, so das JMD-Präsidium in seiner Begründung. Überreicht wurde die Auszeichnung von Johannes Schmalzl, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Würth, Prof. Dr. Ulrich Roth, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, und JMD-Präsident Johannes Freyer.
Bei der Veranstaltung im Carmen Würth Forum in Künzelsau würdigte Laudator würdigte Andreas Lemke, ehemaliger Vorsitzender des Landesverbands der Musikschulen in Bremen, das Orchester als „ein Symbol für kulturelle Vielfalt, bürgerschaftliches Engagement und Eigenverantwortung“ und verlieh der Hoffnung Ausdruck, „dass der Wind irgendwann wieder in Richtung offener Grenzen weht.“
Utopie einer gelingenden Gesellschaft
„Das International Youth Symphony Orchestra Bremen lebt – unter der Leitung von Martin Lentz – genau das, wofür auch die Jeunesses Musicales steht: Gemeinsames Musizieren schafft Freundschaften über Grenzen hinweg und die Erfahrung, dass wir Menschen in Harmonie zu ungeahnten Höhenflügen fähig sind", formulierte JMD-Präsident Johannes Freyer. Jugendorchester seien die „Utopie einer gelingenden Gesellschaft, Mikrokosmen, in denen junge Menschen ihr Wirken in der Gemeinschaft erproben" und in diesem Sinne auch für Erwachsene ein Vorbild.
Verständnis und Respekt bei aller Unterschiedlichkeit
Das International Youth Symphony Orchestra Bremen unter der Leitung von Martin Lentz findet 2025 zum 25. Mal statt. Jedes Jahr lädt das Jugendsinfonieorchester Bremen der Musikschule Bremen etwa 50 Musikerinnen und Musiker im Alter zwischen 14 und 22 Jahren aus aller Welt zu einer zehntägigen Probenphase nach Bremen ein, um ein anspruchsvolles sinfonisches Programm zu erarbeiten. 2025 sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Ägypten, Algerien, Deutschland, dem Irak, Jordanien, Lettland, Tunesien, der Türkei, Rumänien, Schottland, der Schweiz, Spanien, Syrien und den Vereinigten Arabischen Emiraten dabei.

Durch die intensiven Proben und die Liebe zur Musik wächst ein temporäres, internationales Ensemble von rund 90 jungen Instrumentalistinnen und Instrumentalisten zusammen, in dem weltanschauliche Unterschiede, Nationalitäten und Religionen thematisiert, verstanden und respektiert werden.
Dies spiegelte sich auch im musikalischen Programm des Abends wider: Nach einem schwungvollen Auftakt mit Benjamin Brittens „The Young Person’s Guide to the Orchestra“, präsentierte das Preisträger-Ensemble die selten zu erlebenden „Rhapsodie pathétique“ des syrischen Komponisten Sharif Badreddin mit Rimonda Naanaa als Solistin am Quanoun. Das Stück beklagt das Leid und die Toten des Kriegs in Syrien.

Wie Dirigent Martin Lentz kurz erläuterte, hatten die Jugendlichen selbst mit entschieden, das Werk auch für die Preisverleihung aufs Programm zu setzen. Es sei ein Ausdruck für die ehrliche Botschaft des International Youth Symphony Orchestra und für dessen Anliegen, auch musikalisch Verbindungen zwischen unterschiedlichen Traditionen der Herkunftsländer der Musiker*innen zu schaffen. Das Publikum ließ sich auf die für unsere Hörgewohnheiten ungewohnten Klänge ein und hörte sehr aufmerksam zu. Mit welch großer inneren Anteilnahme und welch großem Respekt für die Botschaft und das Können der jungen Musiker*innen zeigte der Schlussapplaus: Nach dem mitreißenden „Danzón Nr. 2“ von Arturo Márquez’ feierten die Menschen im Saal das Orchester mit kaum enden wollendem und sehr herzlichen Applaus.

"Tusen takk - tausend Dank" sagten Filip Hovland (Norwegen), Ranya Majeed (Irak), Ilva Balina (Lettland) und Lina Lentz (Deutschland). Die vier Orchestermitglieder hatten die Auszeichnung stellvertretend entgegen genommen und verbanden ihre Dankesworte mit sehr persönlichen Statements, wie ihre wiederholte Teilnahme am IYSO ihr bereichert, musikalisch wie menschlich verändert und positiv geprägt hat: "I wouldn' be the person who I am now" – Das Echo dieser Erfahrung werde bleiben und weiterwirken.

Foto der Verleihung, von links: Prof. Dr. Ulrich Roth, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Würth, Filip Hovland, Klarinette (Norwegen), Ilva Balina, Viola (Lettland), Ranya Majeed, Horn (Irak), Lina Lentz, Violine (Deutschland), Johannes Schmalzl, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Würth, Johannes Freyer, Präsident der Jeunesses Musicales Deutschland, Alle Fotos: Ufuk Arslan / Würth
Preisträger-Orchester
Überall und doch an einem Ort - das IYSO vereint junge MusikerInnen der ganzen Welt
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Preisträger*innen
sind internationale Persönlichkeiten und Ensembles, die sich beispielhaft für junge Musiker stark machen.
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Kontakt
Käthe Bildstein
Kommunikation
Telefon: 07934 9936-21
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