Der Würth-Preis der JMD 2024 wurde am 15. Oktober 2024 verliehen an
Würth-Preis der JMD
Gemeinsam mit der Stiftung Würth zeichnet die JMD seit 1991 jedes Jahr Einzelpersönlichkeiten, Ensembles und Projekte aus, die in eindrucksvoller Weise von der JMD verfolgte Ziele verwirklichen und dadurch vorbildhafte Impulse geben. Der Preis ist durch die Stiftung Würth mit 25.000 € dotiert. Er findet die besondere Anerkennung durch den Deutschen Musikrat und ist eine der exklusiven Auszeichnungen in der deutschen Musiklandschaft. Ihn erhielten Persönlichkeiten wie der Pianist Lars Vogt oder der Perccusionist Martin Grubinger, Ensembles wie das Bundesjugendorchester oder Projekte wie das Education-Programm der Berliner Philharmoniker.
Ausgezeichnet wurde die litauische Dirigentin für ihr „sensibles Dirigat, mit dem sie das Orchester wie ihr Publikum auf eine empathische musikalische Entdeckungstour mitnimmt“ und als „durch ihre Ehrlichkeit und Hingabe glaubhafte Musikvermittlerin“, so das JMD-Präsidium in seiner Begründung.
Übereicht wurde die Auszeichnung von Maria Würth, Mitglied des Vorstands der Stiftung Würth, Johannes Schmalzl, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Würth, sowie JMD-Präsident Johannes Freyer.
träumen, wie es anders – und besser – sein kann
Bei der Veranstaltung im Carmen Würth Forum in Künzelsau würdigte Laudator Stephen Maddock, Direktor des Royal Birmingham Conservatoire, Mirga Gražinyté-Tyla als eine junge Dirigentin mit einem besonderen, kreativen Zugang zur Musik. In sehr persönlichen Worten und einigen Anekdoten sprach er davon, wie er sie als Chefdirigentin des City of Birmingham Symphony Orchestra erlebt hatte – mit außergewöhnlichen Programmen, einer persönlichen Zugewandtheit und Verbundenheit mit Publikum, Musiker*innen und Förderern und immer auch mit gemeinsamem Singen, als festem Bestandteil der litauischen Musikkultur. „Dass die Welt sich verändert, ist all jenen Pionieren zu verdanken, die es gewagt haben, davon zu träumen, wie es anders – und besser – sein kann“, so Maddock. „Mirga is one of the most passionate, and most cheerful, of those dreamers.“
„Mirga Gražinyté-Tyla bestärkt uns in unserer Überzeugung, dass in einem von Digitalität und Medienkonsum geprägten Umfeld die klassische Musik und das Gemeinschaftserlebnis Orchester auch weiterhin ihren Platz finden“, formulierte JMD-Präsident Johannes Freyer. Die Aufgabe eines gute Dirigentin oder einen guten Dirigentin sei es "nicht nur das spielende Orchester zu führen, sondern auch die Zuhörenden auf eine innere musikalische Entdeckungstour mitzunehmen, ja in unsere eigenen Träume zu entführen."
In diesem Sinne ist die Preisträgerin auch ein motivierendes Vorbild für alle, die sich dafür einsetzen, bereits Jugendliche fürs Orchesterspiel zu interessieren und zu begeistern für das Gemeinschaftserlebnis Orchester.
die Welt retten
Ihre Dankesworte verband die Preisträgerin mit „Zukunftsträumereien“, jedoch in dem Sinne, dass nicht unser Träumen sondern unser Handeln entscheidend ist: Gražinyté-Tyla verlieh ihrer „tiefen und großen Hoffnung“ als Litauerin Ausdruck, dass die Ukraine selbst über ihre Zukunft entscheiden könne und zitierte eine Weisheitsperle des „Idioten“ aus der gleichnamigen Oper des jüdischen Komponisten Mieczyslaw Weinberg.: „Die Schönheit wird die Welt retten.“
Im Alter von 29 Jahren wurde Mirga Gražinyté-Tyla 2016 als erste Frau Chefdirigentin des City of Birmingham Symphony Orchestra und folgte damit auf Dirigenten wie Sir Simon Rattle und Andris Nelsons. Zuvor hatte sie u.a. als Assistentin von Gustavo Dudamel mit dem Los Angeles Philharmonic gearbeitet.
Bereits 2012 war sie mit dem „Salzburg Festival Young Conductors Award“ ausgezeichnet worden, der ihr eine Zusammenarbeit mit dem Gustav Mahler Jugendorchester ermöglichte. Es folgten Einladungen zahlreicher Orchester und Opernhäuser weltweit.
Bei der Preisverleihung im Carmen Würth Forum am Stammsitz der Würth-Gruppe in Künzelsau in Baden-Württemberg präsentierte sich die Preisträgerin am Pult der Würth Philharmoniker mit der Aria op. 9 von Miecyslaw Weinberg und Robert Schumanns Klavierkonzert sowie dem Lied „Anksti ryta kéliau“ der 1975 geborenen Komponistin Raminta Šerkšnyté; Solistin war die Pianistin Onuté Gražinyté, ihre Schwester.
Die, wie Mirga Gražinyté-Tyla selbst sagte, „unvermeidliche“ musikalische Zugabe an diesem Abend war ihre Einladung zu einem gemeinsamen Lied. Gemeinsam mit ihrer Schwester sang sie ein litauisches Volkslied, begleitet von einem sanft wiegenden Wind, intoniert von Publikum und Orchester.
Alle Fotos: Würth/Ufuk Arslan
Die Preisträgerin
war u.a. als Musikdirektorin des City of Birmingham Symphony Orchestra in der Nachfolge von Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Sakari Oramo und Andris Nelsons
> Mirga Gražinyté-Tyla
Preisträger*innen
sind internationale Persönlichkeiten und Ensembles, die sich beispielhaft für junge Musiker stark machen.
> Liste aller Ausgezeichneten
Kontakt
Käthe Bildstein
Kommunikation
Telefon: 07934 9936-21
bildstein(at)JeunessesMusicales.de
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